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31.12.2024 11:00 / Wuppertal
Gedenkjahr 1944 NS-Zwangsarbeit in Wuppertal - Die Bombardierung Vohwinkels zum Jahreswechsel 1944/45

An diesem Silvester- und Neujahrstag jähren sich die Bombenangriffe auf Vohwinkel, bei denen über 200 Menschen starben, zum 80. Mal.
Wir möchten dieses Jahr insbesondere an die im Kanal des Krutscheider Bachs ertrunkenen Bewohner*nnen der Siedlung Bremkamp, Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangenen erinnern und an das fast vergessene Massaker am Bahnhof in Vohwinkel.

11:00 Uhr Friedhof Ehrenhainstraße

Gedenken an die sechs sowjetischen Massakeropfer vom Güterbahnhof Vohwinkel.
Einweihung eines Gedenkzeichens an der Stelle der ursprünglichen eingeebneten Gräber.

Die Erschießung geschah in der Nähe des Bahnhofes Vohwinkel
nach einem Angriff der britischen Luftwaffe. Es waren zwei Züge auf dem
Bahnhof, ein Wehrmacht-Truppenzug und einer mit ausländischen Zwangsarbeitern
oder Kriegsgefangenen. Durch den Luftangriff wurde ein Haus in
der Nähe getroffen, und einige Leute aus dem Gefangenenzug holten sich
Lebensmittel aus dem getroffenen Gebäude. Der deutsche Hauptmann,
dem der Truppenzug unterstand, befahl, dass die Leute, die die Lebensmittel
entwendet hatten, sich melden sollten. Als niemand vortrat, befahl er, dass
sechs Männer, die aus verschiedenen Wagen herausgeholt wurden, sofort zu
erschießen seien. Die Leute, die hierfür bestimmt wurden, wurden gezwungen,
ihr eigenes Grab zu graben. Dann wurden sie in einer Reihe aufgestellt.
Ein Mann versuchte zu entkommen. Er kletterte die Böschung hinauf, wurde aber erschossen, als er die Höhe erreicht hatte. (NRZ vom 6.10.1945)
Der Wehrmachtsoffizier wurde nie zur Verantwortung gezogen. Die Leichen
der Massaker-Opfer wurden geborgen und auf dem Friedhof an der Ehrenhainstr. bestattet.
Mit Hilfe der Friedhofsverwaltung konnten wir die ehemalige Grablage der Massaker-Opfer auf dem Friedhof Ehrenhainstraße lokalisieren.
Die eigentlich geschützten Kriegsgräber sind aber seit Ende der Sechziger Jahre nicht mehr auffindbar.

Die Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde und des Christlicher Friedhofsverband Wuppertal wird angefragt.


15:00 Uhr Gedenken vor der Kirche St. Ludger am Ludgerweg 11

 

Ertrunken im Kanal am Neulandweg
Bei den Bombenangriffen flüchteten sich Bewohner*innen der Siedlung Bremkamp und ZwangsarbeiterInnen und Kriegsgefangene aus dem Reichsbahn-Lager in einen Kanal, der den Krutscheider Bach unter den Bahnanlagen am heutigen Ludgerweg hindurchführte und der mit Bohlen abgedeckt war. Die „begehbare Röhre“ diente als Luftschutz-Unterstand.
In der Mitte befand sich eine trennende Bretterwand, so dass die deutschen Bewohner*innen der Straßen Neulandweg und Bremkamp, die von Süden her dort Schutz fanden, und die Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangenen der Reichsbahn, die den Schutzraum von Norden her erreichten, keinen unmittelbaren Kontakt hatten.

Beim Angriff am 1.1.1945 zerstörten Bomben auch die Hauptwasserleitung oberhalb des Neulandweges. Eine Flutwelle überraschte die Menschen, die in der Röhre Schutz gesucht hatten. Mindestens fünf Deutsche und 18 französische, ukrainische, russische, weißrussische und polnische Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene ertranken im Kanal.  Die ausländischen Ertrunkenen wurden auf dem katholischen Friedhof in Vohwinkel und auf dem Friedhof am Norrenberg begraben.

Eine Kooperation mit St. Ludger und mit den betroffenen Konsulaten wird angefragt.

Teilnahmebeitrag
kostenfrei €
Sonstiges

In Kooperation mit dem Verein zur Erforschung der Sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V.
http://www.wuppertaler-widerstand.de

 

 

Treffpunkt
Friedhof Ehrenhainstraße

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.